David verbrachte zusammen mit seiner Familie den Sommerurlaub in Südeuropa. Die Familie hatte den Resort-Aufenthalt bei einem der größten Reiseveranstalter gebucht. Der Urlaub war großartig. Die beiden Kinder von David – auf dem Weg, das Kindergarten-Alter zu verlassen – genossen Sonne, Strand und Meer.
Und immer dabei: das Kuscheltier des Kleinsten, ein Stoff-Nilpferd. Wenn Sie eigene Kinder haben, kennen Sie das vielleicht: Es gibt nur das eine Kuscheltier. Er ist wie ein Familienmitglied, ein Bruder, ein Freund. Es geht nichts ohne den treuen Begleiter. Und wenn der mal verloren geht – oje! Nein, den tauscht man nicht einfach gegen ein neues Kuscheltier aus. Nein, das macht man nicht.
Der Urlaub ging zu Ende, die Familie trat den Heimflug an. Schon auf der Fahrt zum Flughafen war da dieses ungute Gefühl: Wir haben irgendwas vergessen … Im Flugzeug dann die entsetzliche Erkenntnis: Der Hippo ist weg. Er wurde in der Hektik der Abreise im Hotel vergessen. Aller Weltschmerz prasselte in diesem Moment auf den kleinen Mann ein.
Aber Papa wusste Rat: Sofort nach der Landung kontaktierte David den Reiseveranstalter, ob denn das zurückgelassene Familienmitglied im Hotel gefunden wurde.
Es müssen wahre Kinderseelen-Versteher beim Kundenservice des Reiseveranstalters diese Mail gelesen haben. Denn sie reagierten prompt.
Das Hotelpersonal schwärmte aus und suchte nach Hippo. Sie fanden ihn nach kurzer Zeit. Das war schon mal die gute Nachricht. Die Mitarbeitenden des Reiseveranstalters versprachen, das Kuscheltier direkt auf die (Post-)Reise nach Hause zu bringen. Aber es würde ein paar Tage dauern, bis Hippo wieder in den Armen seines Besitzers sein würde. Wie sollte das Kind nun die nächsten Tage und Nächte ohne seinen treuen Freund und mit der Ungewissheit verbringen, wo er gerade ist, wie es ihm geht?
Auch die Mitarbeitenden des Reiseunternehmens verstanden, wie dramatisch diese Tage für den kleinen Kuscheltier-Vermisser werden würden. Und – das ist eine wirklich wahre Geschichte – es geschah folgendes fast unglaublich Rührendes:
Während das Stofftier im Postpaket auf dem Weg nach Hause war, erhielt David täglich eine E-Mail vom Reiseveranstalter, gerichtet an seinen Sohn:
„Hallo Kuscheltier-Papa, mach Dir keine Sorgen, Hippo wollte unbedingt noch ein paar Tage Urlaub machen. Es geht ihm gut, er ist bald wieder zu Hause. Er hat hier viel Spaß und auch schon ein paar gute Teddy-Freunde gefunden.“
Jede Mail enthielt ein Foto von Hippo. Hippo am Strand, Hippo am Pool, Hippo an der Bar.